Wie gelingt ein klimaneutrales Reisen?
Wie gelingt ein klimaneutrales Reisen?

Bundesminister jetten mal kurz nach Paris, obwohl sie Kurzstreckenflüge am liebsten ganz abschaffen möchten.  CO2-neutral ist das nicht! Nachhaltige Großeltern machen es besser und suchen nach Möglichkeiten, nicht nur im Alltag, sondern auch im Urlaub CO2-neutral zu bleiben.

CO2 – Emissionen durch den Tourismus

Laut Umweltprogramm der Vereinten Nationen werden rund fünf Prozent der CO2-Emissionen, die weltweit auftreten, allein durch den Tourismus verursacht. Davon wiederum stammen drei Viertel aus dem Verkehr und hierbei vorrangig aus der An- und Abreise zum bzw. vom Urlaubsort. 40 Prozent stammen dabei vom Flugverkehr, 32 Prozent vom Autoverkehr und nur noch drei Prozent werden durch Busse und Bahnen verursacht. Das zeigt, dass es durchaus möglich ist, den CO2-Ausstoß bei Urlaubsfahrten selbst zu beeinflussen.

Ist ein CO2-neutraler Urlaub überhaupt möglich?

Die Reisebranche hat erkannt, dass die Reisen selbst das Problem sind. Gleichzeitig macht den Menschen ein gewisses Maß an Mobilität aus. Er will sich nicht einsperren lassen und hat das Bedürfnis, auch ferne Länder zu entdecken. Soll deswegen lebenslang ein schlechtes Gewissen vorherrschen? Nein, findet die Branche und sucht nach neuen Lösungen.

Möglichkeiten werden unter anderem durch

  • sparsamere Flugzeuge
  • optimierte Flugrouten
  • Verwendung von synthetischem Benzin

gesehen.

Kritiker sehen darin ein Problem, denn die Reisebranche versucht, bisher Bewährtes einfach abzuwandeln. Es steht zu befürchten, dass das nicht reicht und dass gänzlich neue Lösungen gefunden werden müssen.

Neue Reiseangebote etwa wie die Anreise mit der Bahn, wobei bereits diese im Vergleich zum Flugzeug länger dauernde Fahrt ein Erlebnis für sich sein kann. Es könnten Zwischenstopps mit Stadtbesichtigungen an touristisch interessanten Orten eingelegt werden.

Außerdem kann das Fliegen durch höhere CO2-Steuern unattraktiv gemacht werden. Hilfreich könnten auch Vergleiche auf den Buchungsseiten sein, sodass erkennbar wird, mit welchem Fortbewegungsmittel welcher CO2-Ausstoß erreicht wird. Vielen Menschen sind diese Unterschiede noch nicht klar. Dabei beeinflusst jeder direkt den CO2-Ausstoß beim Reisen.

Reise-Planung ist zukünftig das A und O

Zum Reisen wird zukünftig ein gewisses Maß an Planung gehören. Ferne Ziele können entdeckt werden, aber müssen es wirklich in jedem Urlaub Mauritius, Hawaii oder Indonesien sein? Auch hierzulande gibt es attraktive Ziele, die sogar mit der Bahn zu erreichen sind.
Ein Tipp für Großeltern: Mit den Enkeln sind solche Ziele nicht nur nachhaltiger, sondern auch stressfreier zu erreichen, denn die wenigsten Kinder wollen eine lange Anreise haben.

Auf der Seite „Eco Passenger“ ist es möglich, den beim Reisen entstehenden CO2-Fußabdruck zu berechnen. Solche Angebote sollten auch auf den Buchungs- und Katalogseiten zu finden sein, damit Reiseinteressenten die Umweltauswirkung ihres Vorhabens direkt deutlich wird. Durch die Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Verkehrsmittel lässt sich CO2 vermeiden.

Lässt sich der CO2-Ausstoß nicht vermeiden oder reduzieren, kann er doch noch kompensiert werden. So stehen sich Nachhaltigkeit und Reisen nicht im Weg. Durch Zahlung eines höheren Flugpreises ist es möglich, dass das dabei entstehende CO2 an anderer Stelle eingespart wird. Entsprechende Anbieter solcher Kompensationslösungen investieren und nachhaltige Energieprojekte. Wichtig: Unbedingt auf die Seriosität der Anbieter achten! Unter anderem sind atmosfair.de und klima-kollekte.de empfehlenswerte Kompensationspartner.

Autor: Jürgen Busch